September 2017 – 10 Stunden-Rennen Mettet
Mettet September 2017
Es war wieder soweit, dass 10 Stunden-Rennen von Mettet (Belgien) stand vor der Tür.
Nach einer gesundheitlichen Zwangspause und meinem daraus vorangegangenem eigentlichem „AUS“ aus dem Rennsport wollte ich es doch nochmal wissen. Nach meiner Operation und einer mehrwöchentlichen Rehabilitationsmaßnahme habe ich mich doch noch dazu entschlossen mich ins Rennauto zusetzten. Nicht nur das ich schauen musste wie mein Körper auf die Anstrengungen reagiert, war eine weitere Herausforderung das neue Auto. Denn in der Zwischenzeit startet das Team Germany in diesem Jahr beim FunCup nicht mehr mit einem EVO1, sondern mit einem EVO2.
Der EVO2 ist im Gegensatz zum EVO1 rund 80 KG schwerer, verfügt aber dadurch das es sich hierbei um einen Diesel handelt über jede Menge Drehmoment, was uns beim Beschleunigen aus den Ecken entgegenkommt. Der Turbo aufgeladene Rennbolide bringt desweiteren etwa 30-40 PS mehr mit, wie der bis dato vom Team eingesetzte EVO1. Aufgebaut und vorbereitet wurde das Fahrzeug vom legendären italienischem 8KS Corse Team. Die Zugleich auch den Support des Team Germany übernommen haben. Das „8Ks Team Germany by Cremona Gronde“ ist eine deutsch-italienische Gesamtkomposition, die in Summe beim 10 Stunden-Rennen mit 3 Fahrzeuge an den Start gingen. Ein rein deutsches Team, mit den Fahrern Torsten Vohl, Bastian Krieg, Guido Krieg und mir (Olaf Pitzer), sowie zwei italienisch besetzte Wettbewerbsfahrzeuge.
Der in der Wallonie 2010 erbaute Rennkurs hat eine länge von 2,28 KM. Zehn teils sehr enge Kurven verlangen von Fahrer und Material stetst volle Aufmerksamkeit. Insbesondere zum Ende der 10 Rennstunden hin, wenn es in die Dämmerung und den hereinbrechenden Abend geht. Der „Circuit Jules Tacheny“ liegt schön gelegen etwas außerhalb von der kleinen Stadt Mettet in Belgien.
Unser Auto mit der Startnummer 77, nebst dem gesamten italienischem Mechanikerteam kamen erst Donnerstag-Nacht aus Italien an die Rennstrecke in die Wallonie gereist. Der gesamten Fahrercrew blieb daher nur wenig Zeit sich mit dem „neuem“ Gefährt anzufreunden. Der auf der Hinterachse montierte Motorblock mit seinen über 2,5 Zentnern Mehrgewicht haben mir das Leben auf dem Circuit Jules Tacheny etwas schwer gemacht. Die von mir im Vorjahr auf dem Rennkurs für den EVO1 gesetzten Verzögerungspunkte waren von nun an nichtig. Das 1,9 Liter turbo aufgeladene Dieselaggregat drückt beim anbremsen mächtig von hinten. Auch der enorme Drehmoment und das dadurch resultierende nervöse Heck waren eine neue Herausforderung für mich. Zu einem musste man das teilweise über die Vorderräder drückende Gewicht im Zaum halten und zu anderem beim aus den Ecken heraus beschleunigende Drehmoment maßvoll kontrollieren. Einlenk.- und Bremspunkte mussten daher neu gefunden und gelernt werden.