10 Stunden Rennen Mettet 2017

24. September 2017 / by Admin / Allgemein, Rennbericht / 0 Comments
Oktober 2016

10 Stunden Rennen Mettet

 September 2017 – 10 Stunden-Rennen Mettet

Mettet September 2017
Es war wieder soweit, dass 10 Stunden-Rennen von Mettet (Belgien) stand vor der Tür.

Nach einer gesundheitlichen Zwangspause und meinem daraus vorangegangenem eigentlichem „AUS“ aus dem Rennsport wollte ich es doch nochmal wissen. Nach meiner Operation und einer mehrwöchentlichen Rehabilitationsmaßnahme habe ich mich doch noch dazu entschlossen mich ins Rennauto zusetzten. Nicht nur das ich schauen musste wie mein Körper auf die Anstrengungen reagiert, war eine weitere Herausforderung das neue Auto. Denn in der Zwischenzeit startet das Team Germany in diesem Jahr beim FunCup nicht mehr mit einem EVO1, sondern mit einem EVO2.

Der EVO2 ist im Gegensatz zum EVO1 rund 80 KG schwerer, verfügt aber dadurch das es sich hierbei um einen Diesel handelt über jede Menge Drehmoment, was uns beim Beschleunigen aus den Ecken entgegenkommt. Der Turbo aufgeladene Rennbolide bringt desweiteren etwa 30-40 PS mehr mit, wie der bis dato vom Team eingesetzte EVO1. Aufgebaut und vorbereitet wurde das Fahrzeug vom legendären italienischem 8KS Corse Team. Die Zugleich auch den Support des Team Germany übernommen haben. Das „8Ks Team Germany by Cremona Gronde“ ist eine deutsch-italienische Gesamtkomposition, die in Summe beim 10 Stunden-Rennen mit 3 Fahrzeuge an den Start gingen. Ein rein deutsches Team, mit den Fahrern Torsten Vohl, Bastian Krieg, Guido Krieg und mir (Olaf Pitzer), sowie zwei italienisch besetzte Wettbewerbsfahrzeuge.

Der in der Wallonie 2010 erbaute Rennkurs hat eine länge von 2,28 KM. Zehn teils sehr enge Kurven verlangen von Fahrer und Material stetst volle Aufmerksamkeit. Insbesondere zum Ende der 10 Rennstunden hin, wenn es in die Dämmerung und den hereinbrechenden Abend geht. Der „Circuit Jules Tacheny“ liegt schön gelegen etwas außerhalb von der kleinen Stadt Mettet in Belgien.

Unser Auto mit der Startnummer 77, nebst dem gesamten italienischem Mechanikerteam kamen erst Donnerstag-Nacht aus Italien an die Rennstrecke in die Wallonie gereist. Der gesamten Fahrercrew blieb daher nur wenig Zeit sich mit dem „neuem“ Gefährt anzufreunden. Der auf der Hinterachse montierte Motorblock mit seinen über 2,5 Zentnern Mehrgewicht haben mir das Leben auf dem Circuit Jules Tacheny etwas schwer gemacht. Die von mir im Vorjahr auf dem Rennkurs für den EVO1 gesetzten Verzögerungspunkte waren von nun an nichtig. Das 1,9 Liter turbo aufgeladene Dieselaggregat drückt beim anbremsen mächtig von hinten. Auch der enorme Drehmoment und das dadurch resultierende nervöse Heck waren eine neue Herausforderung für mich. Zu einem musste man das teilweise über die Vorderräder drückende Gewicht im Zaum halten und zu anderem beim aus den Ecken heraus beschleunigende Drehmoment maßvoll kontrollieren. Einlenk.- und Bremspunkte mussten daher neu gefunden und gelernt werden.

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In der Nacht von Freitag auf Samstag bekam unsere Startnummer 77 nochmal neue Pneus und Bremsen verpasst, so dass wir beim 10 Stunden-Rennen mit dem optimalsten Grip, sowie die beste Bremsleistung an den Start gehen konnten. Des weitern wurden noch kleinere Fahrwerkeinstellungen von unseren Support Mechanikern des 8KS Corse Team vorgenommen, die das Handling unseres EVO2 auf dem anspruchsvollen Kurs entgegen kamen.

Startfahrer Guido Krieg machte von Beginn an Druck auf die übrigen 37 Fahrzeug die sich an diesem Tag auf dem Circuit Jules Tacheny ein 10 Stunden-Rennen liefern wollten. Top-Teams aus vielen europäischen Ländern waren wieder mit zahlreichen Top-Fahrern in das beschauliche Örtchen Mettet gekommen um sich hier den 600 Minuten und bis zu 996 Rennkilometern zu stellen. Während einer Saftey-Car Phase übergab Guido das Auto an seinen Bruder Bastian fast planmäßig nach seinem ersten Stint von 1:15 Stunde. Auch Bastian konnte ohne größere Zwischenfälle unseren gelben Flitzer an Teamchef und Fahrer Torsten Vohl übergeben, der wiederum mir das Auto um ca. 16:45 Uhr übergab.

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Die zeitliche Koordination und das Boxenmanagment haben Markus, Dirk und Basti übernommen. Eigenverantwortlich haben sie sich für den kleinen Service an der 77 und die sichere Unterbringung der Fahrer im Fahrzeuginneren gekümmert, während Steffi und Esther sich bei den hereinkommenden Fahrer, nach ihren Stints, um ihr leibliches Wohl bemühten.

Größere Unfälle und Zwischenfälle blieben bis dato bei dem diesjährigem 10 Stunden Rennen von Mettet aus, so dass sich ein strahlend blauer Tag dem Ende neigte und die hereinbrechende Dunkelheit anstand. Ein kleiner Defekt an der Zuleitung unseres Lampenbaum zwang das Team zu einem etwas längerem Boxenstopp, der mit dem Fahrerwechsel von Guido und Bastian abgewickelt wurde. Mit dem angeflanschtem Lampen fuhr Bastian tadellos den Rennwagen in die wallonische Abenddämmerung.

„Toty“ spulte im Anschluss ebenfalls seine anstehenden Rennkilometer mit größter Bravur ab. Nur 0,15 Sekunden langsamer als bei Tage drehte er Runde für Runde und übergab mir in der Finsteren Nacht als Zweitplatzierter unserer Klasse das Fahrzeug. Mein letzter Stint war auch die Endphase des diesjährigen 10 Stunden Rennen von Mettet. Es standen noch rund 60 Rennminuten auf der ablaufenden Uhr, als ich um ca. 21:30 Uhr wieder ins Lenkrad griff.

Unser direkter Konkurrent aus der EVO2 lag bereits 9 Runden vor uns auf dem ersten Platz, so dass strategisch zu diesem Zeitpunkt für uns nur heißen konnte sicher ins Ziel zu kommen ohne Plätze zu verlieren. Ich durfte in diesem Jahr den EVO2 über die Ziellinie befördern, also drehte ich Kilometer für Kilometer die letzten Runden auf dem Circuit Jules Tacheny um den Ziel immer näher zukommen. Waghalsige Rennmanöver oder undurchdachte Zweikämpfe würden uns unter Umständen den zweiten Platz unserer Klasse kosten, dass war mir bewusst. Aus diesem Grund habe ich souverän und ohne unüberlegte Attacken den gelben Boliden durch die von Feuerwerk ummalte Zieleinfahrt gesteuert.

Fazit – mit dem zweiten Platz der EVO2 Klasse und als 24. der Gesamtplatzierung braucht sich 8Ks Team Germany by Cremona Gronde vor nichts und niemanden zu verstecken. Der erste Einsatz des EVO2 war für das gesamte Team ein großer Erfolg, der weitere mit sich ziehen wird. Die anspruchsvolle Herausforderung ein für die gesamte Fahrermannschaft neues Auto auf Anhieb so in die Platzierung zu befördern, ist von allen beteiligten erstklassig angenommen und umgesetzt worden.

Das Fahrzeug ist perfekt vom italienischem Team 8KS Corse Team für dieses Rennen vorbereitet worden. Es lief die gesamte Renndauer wie ein Uhrwerk und birkt Potenzial für größeres.

Eine Bildergalerie mit den Highlights gibt es hier:
BILDERGALERIE -> METTET 2017

 

 

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